Metall und Elektro
IG Metall Küste und Nordmetall einigen sich auf Paket zur Modernisierung der Tarifverträge

Mehr Geld für Auszubildende, Freizeit statt Geld für Nachtarbeit, Arbeitszeitkonten, Fahrradleasing und die Angleichung der Arbeitszeiten im Osten: Die IG Metall Küste hat sich mit dem Arbeitgeberverband Nordmetall auf ein umfassendes Paket zur Modernisierung der M+E Tarifverträge geeinigt.

24. Juni 202224. 6. 2022


Beide Seiten hatten sich dazu im Tarifabschluss 2021 verpflichtet. Der Vorstand der IG Metall muss dem Paket noch zustimmen.

„Mit dem Modernisierungspaket haben wir viel für die Beschäftigten und die Betriebe erreicht. Wir erweitern die Flexibilität im Betrieb und stärken die Souveränität der Beschäftigten“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Die Tarifvertragsparteien im Norden zeigen damit erneut ihre Handlungsfähigkeit.“

Ausbildungsvergütungen

Mit dem Tarifabschluss steigen die monatlichen Ausbildungsvergütungen zum 1. August um 50 Euro. Im ersten Ausbildungsjahr gibt es dann 1097 Euro und zum Ende der Ausbildung 1191 Euro im Monat. „Die Einigung macht klar: Die Metall- und Elektroindustrie ist attraktiv für Berufseinsteiger. Das zusätzliche Geld soll die hohen Kosten für Fahrten zum Betrieb oder zur Schule wenigstens zum Teil ausgleichen. Das ist gerade in der jetzigen Situation ein wichtiges Signal für die jungen Menschen“, so der Gewerkschafter.

Arbeitszeitkonten

Neu eingeführt werden Arbeitszeitkonten, die auf freiwilliger Basis in den Betrieben vereinbart werden können. Über einen Teil der angesparten Stunden verfügen die Beschäftigten weitgehend eigenständig. „Die Regelung bietet Arbeitnehmern und Arbeitgebern mehr Flexibilität. Der Rahmen für solche betrieblichen Arbeitszeitregelungen ist aber weiterhin im Tarifvertrag vorgegeben“, sagte Friedrich.

Nachtarbeitszuschläge

Auch bei den Nachtarbeitszuschlägen ist eine Einigung gelungen: Per Betriebsvereinbarung kann geregelt werden, dass es als Ausgleich mehr Freizeit statt Geld gibt.

Wochenarbeitszeit Mecklenburg-Vorpommern

Außerdem bieten die Tarifverträge künftig die Möglichkeit, die Wochenarbeitszeit in Mecklenburg-Vorpommern von 38 auf 35 Stunden mit einer teilweisen Kompensation zu reduzieren. „Mehr als dreißig Jahre nach der Wende wird es Zeit für eine Angleichung der Arbeitszeiten im Osten auf das niedrigere Westniveau. Mit der Regelung können wir für ein Stück mehr Gerechtigkeit in den Betrieben sorgen“, erklärte Bezirksleiter Friedrich.

Fahrradleasing

Ein weiterer Baustein des Modernisierungspaktes ist das Fahrradleasing. Bei einer entsprechenden Betriebsvereinbarung kann ein Teil des Tarifentgeltes künftig zum vergünstigten Leasing von Fahrrädern genutzt werden.

 

Die Tarifverträge der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gelten für etwa 130.000 Beschäftigte in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und dem nordwestlichen Niedersachsen.

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