Kfz-Handwerk
Tarifeinigung in Hamburg: in zwei Schritten 5,6 Prozent mehr Geld und flexible Zeit

Beschäftigte bekommen ab Juli 2,3 Prozent mehr und weitere 3,3 Prozent mehr ab August 2026 - Auszubildende erhalten ab Juli 80 Euro mehr pro Monat und ab August 2026 weitere 3,3 Prozent mehr. Verhandlungsführer Peter: „Wir haben die betriebliche Mitbestimmung beim Thema Arbeitszeit gestärkt“

7. Mai 20257. 5. 2025


In der zweiten Verhandlungsrunde für das Kfz-Handwerk in Hamburg haben sich die IG Metall und die Arbeitgeberverbände nach neunstündigen Verhandlungen am Dienstagabend auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Beschäftigten in den Kfz-Werkstätten und Autohäusern erhalten demnach in zwei Schritten 5,6 Prozent mehr Geld. Zusätzlich können sie künftig fünf Tage (statt bislang vier) extra frei zu nehmen.

„Wir haben die betriebliche Mitbestimmung beim Thema Arbeitszeit gestärkt“, sagte Robert Peter, Verhandlungsführer der IG Metall Küste. „Außerdem konnten wir bei der Umwandlung von Geld in Zeit eine Verbesserung der Verkäuferinnen und Verkäufer erreichen. Denn Angestellte, die neben einem Fixum Provision oder Verkaufsprämie beziehen, dürfen nicht schlechter gestellt werden.“ Der Abschluss trage den besonderen Belastungen im Werkstattalltag Rechnung und ebne zugleich den Weg in eine sozial gerechte Transformation der Kfz-Branche.

Konkret erhalten die mehr als 10.000 Kfz-Beschäftigten in Hamburg ab dem 1. Juli dieses Jahres 2,3 Prozent mehr Entgelt und weitere 3,3 Prozent ab dem 1. August 2026. Auszubildende erhalten mit einer um 80 Euro höheren Vergütung ab 1. Juli 2025 überproportional mehr, ab 1. August 2026 weitere 3,3 Prozent mehr. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2027.

„Der gute Abschluss wurde nur möglich durch Metallerinnen und Metaller, die in den vergangenen Wochen mit Warnstreiks ihre Entschlossenheit gezeigt haben, nachdem die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt hatte“, sagte Peter. Der Tarifabschluss leiste einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. „Der Nachwuchs braucht mehr als Mindestlohn, Wochenendarbeit und starre Arbeitszeiten. Wir zeigen mit diesem Abschluss, dass gute Ausbildung, gute Bezahlung und gute Arbeitszeiten der Standard im Kfz-Handwerk bleiben.“

Nach der Einigung in Niedersachsen und Hamburg findet an diesem Mittwoch in Rendsburg die dritte Verhandlung für das Kfz-Handwerk in Schleswig-Holstein statt.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

Assistenz: Cristina Wolter

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