Die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag beim Windanlagenhersteller Vestas spitzt sich weiter zu. Die IG Metall ruft die Beschäftigten von Montag, 19.12., bis Freitag, 23.12., zu einem fünftägigen Streik auf. Außerdem machen sich am Dienstag (20.12.) etwa 200 Beschäftigte auf den Weg ins dänische Aarhus, um vor dem Hauptsitz des Unternehmens zu protestieren. Mit vier Bussen geht es für die Servicetechniker aus dem gesamten Bundesgebiet um 7.30 Uhr von Husum (Parkplatz Messe) aus Richtung Norden. Eine Delegation will dem Vorstand in Aarhus ein Angebot für weitere Verhandlungen über einen Tarifvertrag übergeben.
„Das deutsche Management hat offenbar noch nicht verstanden, dass wir dringend Lösungen für die Themen der Beschäftigten brauchen. Daher setzen wir den Streik fort und wenden uns nun direkt an die Konzernspitze in Dänemark“, erklärte Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg. „Weiterhin kategorisch ‚Nein‘ zu Verhandlungen zu sagen, ist ein Schlag ins Gesicht für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Wochen im Streik für bessere Arbeitsbedingungen befinden.“
Mehrere hundert Beschäftigte von Vestas vor allem aus den Bereichen Service und Wartung von Windkraftanlagen sind seit dem 7. November bundesweit im Streik. Die IG Metall ruft sie mit Unterbrechungen immer wieder zu mehrtägigen Arbeitsniederlegungen auf. Mehrfach gab es Kundgebungen an unterschiedlichen Standorten wie Husum in Schleswig-Holstein, Thalfang bei Trier in Rheinland-Pfalz, Waldbüttelbrunn bei Würzburg in Bayern und Barleben bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Höhepunkte waren zentrale Protestaktionen zu Beginn der Branchenmesse Windenergy sowie vor der Deutschlandzentrale in Hamburg.
Die Vestas-Geschäftsführung hatte die Tarifverhandlungen im Juli abgebrochen und verweigert seitdem weitere Verhandlungen.
Bei der Vestas Deutschland GmbH sind ca. 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Ein erheblicher Teil von ihnen ist bundesweit im Service und der Wartung von Windenergieanlagen tätig.