Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie
IG Metall Küste zieht erfolgreiche Bilanz: 24.400 Beschäftigte aus 130 Betrieben beteiligen sich

Schwerpunkte am Freitag in Schleswig-Holstein und Nordwestniedersachsen. Bezirksleiter Friedrich fordert besseres Angebot: „Die Laufzeit muss runter und eine ordentliche Prozentzahl auf den Tisch“. Weitere Warnstreiks in der nächsten Woche.

4. November 20224. 11. 2022


Nach Ansicht der IG Metall Küste war die erste Welle der Warnstreiks in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie ein voller Erfolg. Seit Ende der Friedenspflicht am vergangenen Wochenende legten 24.400 Beschäftigte aus 130 Betrieben für bis zu vier Stunden die Arbeit nieder. Allein am Freitag zählte die Gewerkschaft 7.300 Teilnehmende aus 70 Unternehmen an den Protestaktionen. Schwerpunkte waren Schleswig-Holstein und Nordwestniedersachsen, auch in Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gab es weitere Warnstreiks.

 

„Wir sind kraftvoll in die heiße Phase des Tarifkonfliktes gestartet. Die Beschäftigten sind bereit, für acht Prozent mehr Geld auf die Straße zu gehen. Das haben sie mit ihren starken Aktionen und der guten Beteiligung überall an der Küste gezeigt“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Er forderte den Arbeitgeberverband Nordmetall auf, in der nächsten Verhandlung am Donnerstag (10.11.) ein neues, besseres Angebot vorzulegen: „Um einer Lösung näher zu kommen, muss die Laufzeit runter und eine ordentliche Prozentzahl auf den Tisch. Und was die Kolleginnen und Kollegen vor allem auf die Palme bringt, sind Vorschläge der Arbeitgeber für weitreichende Differenzierungen und die Streichung des Weihnachtsgeldes.“   

 

In Schleswig-Holstein beteiligten sich am Freitag die Belegschaften aus fast 40 Betrieben an den Warnstreiks, darunter viele Werften und Zulieferer wie die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, thyssenkrupp Marine Systems, German Naval Yards, Caterpillar und Raytheon Anschütz in Kiel, die Lürssen-Kröger-Werft in Schacht-Audorf und Steen in Elmshorn. In Nordwestniedersachsen waren zum Beispiel die Friedrich-Lürssen-Werft und Abeking & Rasmussen in Lemwerder, KS Gleitlager in Papenburg, Neue Jadewerft und Turbo Technik in Wilhelmshaven, Atlas Weyhausen in Wildeshausen, Broetje Automation in Rastede, SiemensGamesa in Cuxhaven sowie NKT, Norddeutsche Seekabelwerke und Leoni in Nordenham aufgerufen. In Hamburg gab es Warnstreiks bei ArcelorMittal und in Bremen bei ZF Aftermarket, Lloyd Dynamowerke und Gestra. In Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich Beschäftigte der Neptun Werft, von Caterpillar Motoren und SEAR in Rostock zu einer gemeinsamen Kundgebung.

 

In der nächsten Woche sind weitere, einzelne Warnstreiks geplant. Am Montag ruft die IG Metall die Beschäftigten bei Schindler Aufzüge und Fahrtreppen in Hamburg sowie bei EWD, thyssenkrupp Marine Systems und MWA in Emden zu Arbeitsniederlegungen auf.

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