Pressemitteilung Windindustrie
IG Metall stellt Positionspapier für bessere Arbeitsbedingungen in Offshore-Windindustrie vor

Um den Ausbau der Offshore-Windindustrie zu ermöglichen, fordert die IG Metall ein verbindliches Rettungskonzept und bessere Arbeitssicherheit für die Arbeit auf offener See. Ein entsprechendes Positionspapier wurde gemeinsam mit Betriebsräten und im Dialog mit Vertretern der Branche erarbeitet.

24. Mai 202424. 5. 2024


  • Gewerkschaft fordert Rettungskonzept und bessere Arbeitssicherheit 
  • Positionspapier wurde gemeinsam mit Betriebsräten und im Dialog mit Vertretern der Branche erarbeitet 
  • „Der Ausbau der Offshore-Windenergie braucht bessere Standards für sichere Arbeitsplätze und eine schnelle Rettung auf See“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste  

 

Die IG Metall fordert für die Offshore-Windindustrie eine Verbesserung der Arbeitssicherheitsstandards und ein verbindliches Rettungskonzept. Dazu hat die Gewerkschaft zusammen mit Betriebsräten und im Dialog mit Vertretern der Branche ein Positionspapier erarbeitet, das sie am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt hat. „Der Ausbau der Offshore-Windenergie braucht bessere Standards für sichere Arbeitsplätze und eine schnelle Rettung auf See“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste

Bis zum Jahr 2045 sollen bis zu 70 Gigawatt an Windenergieleistung auf hoher See installiert sein. „Dafür wird deutlich mehr Personal benötigt – gerade draußen auf offener See. Entsprechend müssen mehr Maßnahmen getroffen werden, um unter Offshore-Bedingungen sicher zu arbeiten“, sagte Friedrich. „Zumal die künftigen Windparks deutlich weiter von der Küste entfernt sein werden – bis zu 350 Kilometer. Das bedeutet erhöhte Anforderungen an ein Rettungskonzept und an die Arbeitsbedingungen im Windpark.“ Schätzungen zufolge werden 2045 insgesamt bis zu 55.000 Menschen in der Offshore-Windindustrie arbeiten – etwa 20.000 mehr als heute. 

Die IG Metall und Betriebsräte fordert, dass die Interessenvertretungen der Beschäftigten an der Ausgestaltung der Arbeitssicherheitskonzepte stärker mitwirken können. Dazu müssen sich die Branchenverbände für einen Dialog mit den Arbeitnehmervertreter*innen öffnen. „Wir freuen uns über die Klarstellung der Bundesregierung uns gegenüber, dass Offshore-Windparks als Arbeitsstätten und damit sowohl das Arbeitsschutzgesetz als auch die Arbeitsstättenverordnung gelten“, sagte Friedrich. „Dafür müssen wir nun pragmatische Lösungen finden.“ 

 

Die zentralen Vorschläge des vorgelegten Konzepts sind: 

  • Bei der Wartung müssen mindestens drei Personen auf der Anlage/Plattform sein, um im Falle von Arbeitsunfällen und Rettungsaktivitäten angemessen reagieren zu können.  
  • Die Kommunikationsinfrastruktur muss ausgebaut werden, etwa durch funktionierendes Internet und Transponder für die Beschäftigten im Windpark 
  • Für die Rettungsteams sollten verbindliche Standards definiert werden. Dazu gehört eine zentralisierte Leitstelle für Nord- und Ostsee mit Helikoptern und einem ausgebildeten Höhenrettungsteam. Ein Notarzt sollte binnen 50 Minuten bei einem Verletzten sein - bei Tag und bei Nacht! 
  • Die Arbeitszeiten müssen standardisiert werden und bspw. Pausenmöglichkeiten enthalten 

 

Alle Forderungen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Positionspapier der IG Metall für ein Rettungskonzept und mehr Arbeitssicherheit in der Offshore-Windindustrie.

Positionspapier Offshore-Windindustrie

Positionspapier für bessere Arbeitsbedingungen in der Offshore-Windindustrie

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

Assistenz: Cristina Wolter

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