Ostdeutsches Tischlerhandwerk
Mehr Geld ab Januar und langfristige Ausbildungsumlage in Arbeit

Zweistufige Erhöhung: 3,5 Prozent mehr Lohn ab 2025 und ein Jahr später weitere 3 Prozent - Ausbildungsvergütungen steigen ebenfalls in zwei Schritten auf monatlich bis zu 1.068 Euro im dritten Ausbildungsjahr

17. Dezember 202417. 12. 2024


Zwischen der IG Metall und der Tarifgemeinschaft der fünf Fachverbände des Tischlerhandwerks in Ostdeutschland ist ein neuer Tarifvertrag vereinbart worden. Dieser sieht eine zweistufige Erhöhung vor: Ab 2025 erhalten die Gesellinnen und Gesellen 3,5 Prozent mehr Lohn und ein Jahr später weitere 3 Prozent.

Das monatliche Eck-Entgelt beträgt durch den Abschluss 2.730 Euro ab dem 1. Januar 2025 und 2.812 Euro ab dem 1. Januar 2026. Die Ausbildungsvergütungen steigen ebenfalls in zwei Schritten auf monatlich bis zu 1.068 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Diese sind an den Gesellenlohn prozentual angebunden.

Den Tarifpartnern ist besonders die Zukunftsfähigkeit des Tischlerhandwerks wichtig, die durch Betriebe unterlaufen wird, die selbst nicht ausbilden, sondern ihren Fachkräftebedarf durch Abwerbung decken. Zu diesem Zweck soll künftig eine Ausbildungsumlage entworfen und eingeführt werden.

„Nach intensiven Verhandlungen ist es uns gelungen, gemeinsam einen tragfähigen Kompromiss zu erarbeiten“, so Tischlermeister Jörg Neumeister für die Arbeitgeberseite. „Dieser berücksichtigt fair und ausgewogen das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch die wirtschaftliche Situation unserer Tischler-Handwerksbetriebe. Darüber hinaus konnten wir uns mit der IG Metall auf eine gemeinsame Strategie für die Verbesserung der Ausbildungssituation im Tischlerhandwerk einigen.“

„Mit der Ausbildungsumlage konnten wir eine uralte Forderung der IG Metall Jugend durchsetzen. Damit machen wir klar, dass wir Trittbrettfahrer einer guten Ausbildung nicht mehr akzeptieren. Wer nicht ausbildet, muss zahlen. Wir werden dieses Thema nun zügig angehen“, sagte Robert Peter, der für die IG Metall Küste die Verhandlungen führte.

Das Tarifergebnis kommt rund 32.000 Beschäftigten des Tischlerhandwerks in Ostdeutschland zugute und hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

Hintergrund:

Das Tischlerhandwerk zählt bundesweit mit über 200.000 Beschäftigten zum viertwichtigsten Handwerksbereich und erwirtschaftet etwa 17 Milliarden Euro. In Ostdeutschland arbeiten rund 32.000 Beschäftigte in über 6.000 Betrieben. Der Anteil der Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung ist mit 68 Prozent deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft (60 Prozent). Der Anteil der Innungsbetriebe, die dann auch tarifgebunden sind, liegt bei rund einem Drittel.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

Assistenz: Cristina Wolter

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