Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie
Metall- und Elektroindustrie: 14.600 Beschäftigte beteiligten sich am Mittwoch an Warnstreiks

Bezirksleiter Friedrich: „Was die Arbeitgeber bisher vorgelegt haben, reicht für eine Lösung des Tarifkonfliktes nicht.“ - Arbeitsniederlegungen über mehrere Stunden in allen fünf norddeutschen Bundesländern - Warnstreiks sollen in der nächsten Woche ausgeweitet werden

30. Oktober 202430. 10. 2024


Nachdem die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie am Dienstag in Kiel ohne Durchbruch geblieben ist, hat die IG Metall Küste die Warnstreiks erheblich ausgeweitet. In Bremen, Hamburg, Nordwestniedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein legten am Mittwoch bis zum Nachmittag 14.600 Beschäftigte aus 44 Betrieben die Arbeit für mehrere Stunden nieder. Am Abend und in der Nacht zu Donnerstag waren in mehreren Werken weitere Aktionen geplant.

„Was die Arbeitgeber bisher vorgelegt haben, reicht für eine Lösung des Tarifkonfliktes nicht. Früher und mehr Prozente sowie eine kürzere Laufzeit: Das erwarten die Beschäftigten und dafür gehen sie jetzt auf die Straße“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Die Warnstreiks sind mit Wucht gestartet und wurden am Mittwoch fortgesetzt. In der nächsten Woche werden wir die Proteste ausweiten.“

Schwerpunkte der Warnstreiks waren am Mittwoch Bremen und Hamburg. In Bremen beteiligten sich die Nachtschichten von Mercedes Benz, Grammer System und Lear Corporation. Tagsüber gab es Kundgebungen mit teilweise mehreren hundert Teilnehmenden bei Airbus, Gestra und der Lloyd-Werft in Bremerhaven. Hamburg meldete größere Kundgebungen bei Airbus und TK Elevator. Auch Beschäftigte von Still, Philips Medical Systems und Mercedes waren im Lauf des Tages zu Warnstreiks aufgerufen; weitere Schichten sollten am Abend und der Nacht folgen.

In Nordwestniedersachsen gab es die größten Aktionen bei der Meyer Werft in Papenburg und bei Krone in Werlte. Auch Beschäftigte von thyssenkrupp Marine Systems und EWD in Emden, bei Hydro Extrusion in Achim und Airbus in Buxtehude beteiligten sich an Warnstreiks.

In Mecklenburg-Vorpommern waren Beschäftigte von Fertigungstechnik Nord in Gadebusch und Brüggen Fahrzeugwerk in Lübtheen aufgerufen. In Schleswig-Holstein gab es Proteste u.a. bei Fette und Körber in Schwarzenbek, Atlas Elektronik in Wedel, Saint-Gobain in Norderstedt, Krones in Flensburg und Steen in Elmshorn.

Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld auf 12 Monate sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden und dual Studierenden.

Politik und Maritime Wirtschaft

Heiko Messerschmidt

Assistenz: Cristina Wolter

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