Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie
Aktionstag und Warnstreik vor vierter Verhandlung in der norddeutschen Tarifrunde MuE

Friedrich: „Die Arbeitgeber werden noch einmal die Wucht der Solidarität der norddeutschen Beschäftigten spüren.“ Aber ein gutes Ende der Tarifrunde sei möglich - 86 Betriebe in Hamburg beteiligen sich an Warnstreiks, Demonstrationen und Großkundgebung auf dem Hamburger Fischmarkt

8. November 20248. 11. 2024


Mit einem Aktionstag in Hamburg startet die IG Metall Küste in die dritte Warnstreikwoche in der Tarifrunde der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Wenige Stunden vor der vierten Verhandlung ziehen am Montag (11.11.) drei Demonstrationen durch die Hansestadt und versammeln sich am Fischmarkt, wo eine zentrale Kundgebung stattfindet. Als Hauptredner werden IG Metall-Chefin Christiane Benner, die Bezirksleiter Daniel Friedrich (Küste) und Horst Ott (Bayern) sowie Ina Morgenroth, Geschäftsführerin der IG Metall Region Hamburg erwartet.

„Die Arbeitgeber werden noch einmal die Wucht der Solidarität der norddeutschen Beschäftigten spüren. Wenn sie sich dann in der Verhandlung endlich beim Thema Geld bewegen, können sie die Tarifrunde gemeinsam mit uns zu einem guten Ende bringen“, sagte Friedrich. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen beiden Wochen gezeigt, dass sie mehr wollen als eine Erhöhung, die noch nicht mal die Inflation ausgleicht.“

In Hamburg werden sich am Montag 86 Betriebe an den Warnstreiks beteiligen – darunter Airbus, Mercedes-Benz, Philips, Siemens, Bosch, Montblanc, thyssenkrupp Marine Systems, ArcelorMittal, Still und Schaeffler. Die Metallerinnen und Metaller versammeln sich vor der Elbphilharmonie, dem Platz der Republik und vor Blohm+Voss und werden von dort um 10:15 Uhr in drei Sternmärschen durch die Stadt zum Fischmarkt ziehen, wo um 11 Uhr die Kundgebung beginnt.

Am Nachmittag treffen sich die Tarifparteien zur vierten Verhandlung in einem Hotel. Die IG Metall-Spitze hatte Anfang November die Bezirke Küste und Bayern beauftragt, zusammen eine Lösung im Tarifstreit mit den Arbeitgebern zu finden. Im Falle einer Einigung will der Vorstand der IG Metall eine Übernahmeempfehlung für alle Bezirke abgeben.

Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Azubi-Vergütung um 170 Euro je Ausbildungsjahr bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem will sie eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen erreichen und den Anspruch auf eine Wahloption Zeit statt Geld (T-ZUG-Tage) weiterentwickeln. Die Arbeitgeber haben eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und ein Jahr später weitere 1,9 Prozent angeboten.

An den Warnstreiks der IG Metall Küste haben sich in den vergangenen beiden Wochen mehr als 45.000 Beschäftigte beteiligt. Allein am Küstenaktionstag am vergangenen Donnerstag (7.11.) legten 19.600 Metallerinnen und Metaller ihre Arbeit zeitweise nieder.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

Assistenz: Cristina Wolter

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