Tarifrunde Metall/Elektro 2024
IG Metall Küste übergibt Forderungen an Arbeitgeber: Sieben Prozent mehr und 170 Euro für Azubis

Zu Beginn der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall Küste ihre Forderungen an den Arbeitgeberverband Nordmetall übergeben.

3. September 20243. 9. 2024


Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Entgelte von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. In den Verhandlungen will die Gewerkschaft außerdem eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen durchsetzen und erreichen, dass mehr Beschäftigte Anspruch auf bezahlte Freistellungen (T-ZUG-Tage) bekommen.

 

„Die Beschäftigten in den Betrieben brauchen eine deutliche Lohnerhöhung. Diese können sich die Betriebe auch leisten“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.  Die Preise an den Kassen blieben hoch und stiegen weiter an, auch wenn sich der Anstieg zuletzt verlangsamt habe. „Die Kaufkraft muss hoch, damit die Wirtschaft weiter in Schwung kommt.“ Deshalb sei es insbesondere wichtig, dass Menschen mit niedrigen Einkommen durch eine soziale Komponente besonders gestärkt würden. „Hier ist der Druck durch die hohen Preise besonders hoch und das Geld fließt direkt wieder in den Binnenkonsum.“

 

Gleiches gelte für die Auszubildenden. „Wer von Fachkräftemangel spricht, muss auch den Azubis ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen“, sagte Friedrich. „Eine überproportionale Erhöhung der Azubi-Vergütungen ist der richtige Weg. Die Metall- und Elektroindustrie muss attraktiver für die Schulabgängerinnen und -abgänger werden, eine gute Ausbildungsvergütung gehört dazu.“

 

Zudem erwartet die Gewerkschaft Verbesserungen bei der Wahloption Geld in freie Tage umwandeln zu können. „Es passt nicht in unsere Zeit, dass zum Beispiel Teilzeitbeschäftigte von der Wahloption keinen Gebrauch machen können“, erklärte Friedrich. „Wir müssen uns als Metall- und Elektroindustrie arbeitszeitpolitisch weiterentwickeln.“

 

Die erste Verhandlung für die 130.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Norden findet am 16. September im Lindner Hotel Am Michel in Hamburg statt. Dazu erwartet die IG Metall an dem Tag mehrere Hundert Beschäftigte zu einer Kundgebung am Großneumarkt. Der Entgelt-Tarifvertrag läuft am 30. September aus. Die Friedenspflicht endet nach dem 28. Oktober, dann sind Warnstreiks möglich. Der IG Metall Bezirk Küste umfasst die Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie das nördliche Niedersachsen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

Assistenz: Cristina Wolter

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