Pressemitteilung Schiffbau
Einigung auf Eckpunkte für Sanierung der Meyer Werft

IG Metall Küste sowie Betriebsrat und Geschäftsführung der Meyer Werft in Papenburg haben sich auf Eckpunkte für die anstehende Sanierung des Unternehmens geeinigt.

3. Juli 20243. 7. 2024
Dominik Lauck


IG Metall Küste sowie Betriebsrat und Geschäftsführung der Meyer Werft in Papenburg haben sich auf Eckpunkte für die anstehende Sanierung des Unternehmens geeinigt. Nach der am Mittwoch (3.7.) unterzeichneten Vereinbarung wird eine Belegschaftsstärke von mindestens 3.100 Beschäftigten, davon mindestens 1.200 Tarif-Beschäftigten in der Fertigung bis Ende 2030 garantiert. Mindestens 45 Auszubildende und neun Duale Studierende sollen jährlich eingestellt werden. Der Personalabbau bei der Meyer Werft, dem Rohrzentrum und EMS Maritime Services wird von den zunächst geplanten 440 auf 340 Stellen reduziert.

Der Personalabbau erfolgt in mehreren Stufen und mit bereits vereinbarten sozialen Standards: Zunächst laufen 100 befristete Verträge aus. Die übrigen Stellen sollen möglichst durch ein Freiwilligenprogramm abgebaut werden. Nur wenn dieses nicht ausreichen sollte, sind betriebsbedingte Kündigungen nach dem 31. März 2025 bis zu der vereinbarten Anzahl an Stellen möglich.

Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste: „In einer außerordentlich schwierigen Situation haben wir uns auf Eckpunkte geeinigt, die die Grundlage für einen Neustart der Zusammenarbeit bieten. Die Beschäftigten leisten ihren Anteil zur Rettung der Werft. Jetzt sind Bund und Land sowie die Banken gefordert, die Finanzierung der Zukunft sicherzustellen.“

Andreas Hensen, Betriebsratsvorsitzender der Meyer Werft, erklärte: „Der Abbau von Arbeitsplätzen ist schmerzhaft und mit Härten für die Betroffenen verbundenen. In schwierigen Verhandlungen haben wir viel für die Kolleginnen und Kollegen durchgesetzt. Betriebsbedingte Kündigungen sind kurzfristig ausgeschlossen und durch das vereinbarte Freiwilligenprogramm hoffentlich gar nicht nötig.“

Thomas Gelder, Geschäftsführer IG Metall Leer-Papenburg: „Uns ist wichtig, dass Stammarbeitsplätze nicht durch Werkverträge ersetzt werden. Deshalb haben wir besonders stark für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Fertigung gekämpft und eine Reduzierung der Abbauzahlen in diesem Bereich durchgesetzt.“

„Mit der Vereinbarung wird die Beschäftigung auf der Werft langfristig gesichert und eine Ausweitung von Werkverträgen verhindert“, sagte Heiko Messerschmidt, Verhandlungsführer und Bezirkssekretär der IG Metall Küste. „Nur gemeinsam mit den Beschäftigten lässt sich das Unternehmen voranbringen. Über den Aufsichtsrat und Konzernbetriebsrat wird die dafür nötige Mitbestimmung gestärkt.“

Über den Einsatz und Umfang von Werkverträgen berät künftig ein gemeinsamer Ausschuss von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern. Vereinbarungen zur Effizienzsteigerung, zur Kurzarbeit in der Phase der Unterlast und dem Personaleinsatz in anderen Unternehmen des Konzerns sollen kurzfristig folgen. Zur Stärkung der Mitbestimmung sichert die Meyer Werft die weitere Geltung der Tarifverträge zu und wird einen Aufsichtsrat einrichten. Auch einen Konzernbetriebsrat wird es künftig geben.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

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