Interview mit Daniel Friedrich
„Mit allen Aktiven will ich ein Zukunftsbild Küste entwickeln“

Zum 1. Dezember hat Daniel Friedrich die Nachfolge von Meinhard Geiken als Bezirksleiter der IG Metall Küste angetreten. Im Interview erklärt er, welche Herausforderungen anstehen – und warum es wichtig ist, ein Zukunftsbild für den Bezirk zu entwerfen.

2. Dezember 20192. 12. 2019


Daniel, wie gehst Du Deine neue Arbeit als Bezirksleiter an?

Daniel Friedrich: Optimistisch. Wir sind gut unterwegs, haben eine gute Stimmung im Bezirk und eine gute Mitgliederentwicklung. Wir haben viele motivierte Haupt- und Ehrenamtliche, die für die IG Metall einstehen. Mit diesem "Spirit" im Bezirk gestalten wir auch die kommenden Jahre.

Ein großes Thema ist die Transformation, also der durch Digitalisierung und die Energie- und Mobilitätswende hervorgerufene Wandel. Wie müssen wir darauf reagieren?

Friedrich: Wir haben nicht den Tag X, an dem alles umgestellt wird. Transformation ist ein schleichender Prozess. Ich glaube deshalb, dass wir einen offensiven Weg brauchen. Wir müssen als IG Metall und Betriebsräte aktiv auf die Veränderungen reagieren und dafür sorgen, dass die Beschäftigten nicht unter die Räder kommen. Statt Entlassungen brauchen wir Entlastungen, wenn es um den Einsatz von Technik geht. Wir müssen die Menschen qualifizieren. Das ist eine Herausforderung, weil wir nicht immer wissen, welche Qualifizierung nötig wird. Aber in der Vergangenheit ist es uns immer gelungen, trotz der Veränderungen gute Arbeit zu sichern.

Was setzt Du Dir noch für Schwerpunkte?

Friedrich: Wichtig ist, dass wir die Tarifrunde 2020 in der Metall- und Elektroindustrie offensiv und gemeinsam gestalten. Einige Arbeitgeber reden schon eine neue Krise herbei. Da müssen wir dagegenhalten. Der Konjunkturabschwung, wenn er denn kommt, darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Das zweite große Thema ist die Mitgliederentwicklung. Wichtig ist, dass wir weiterhin attraktiv bleiben für neue Mitglieder. Das macht uns stark und handlungsfähig. Und der dritte Punkt: Wir müssen auf die Veränderungen in den Betrieben reagieren und fragen, wie wir die IG Metall-Arbeit neu gestalten. Unser Ansatz dazu heißt: Die IG Metall stärker vom Betrieb aus denken. Denn unsere Zukunft liegt in den Betrieben. Wenn sich dort etwas ändert, ändert sich das auch für die Arbeit der IG Metall.

Wo geht es langfristig im Bezirk Küste hin?

Friedrich: Wir müssen auch über den Tellerrand schauen und uns die Frage stellen: Haben wir ein mittel- und langfristiges Bild für die Zukunft? Ich will mit allen Aktiven ein Zukunftsbild Küste 2030 entwickeln. Dazu gehört ein roter Faden, der uns in der täglichen Arbeit hilft. Ansonsten müssen wir betrieblich und tarifpolitisch handlungsfähig bleiben. Gerade in den betrieblichen Auseinandersetzungen, aber auch in den Tarifrunden, haben wir gute Tarifverträge gestaltet. Das bleibt auch weiterhin wichtig.

Du lebst mit Frau und Kind in Lübeck. Wie schaltest du nach der Arbeit ab?

Friedrich: Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie. Ein Nachmittag in der Woche ist für meine Tochter gebucht, das soll auch so bleiben. Ich glaube, Menschen können nur gute Arbeit leisten, wenn auch das Privatleben stimmt. Wir haben auch einen Hund. Wenn ich und meine Frau gemeinsam mit ihm durch die Wälder und an den Strand gehen, bekomme ich gut den Kopf frei.

(Das Interview ist in der Dezember-Ausgabe 2019 der metallzeitung, der Mitgliederzeitung der IG Metall, erschienen.)

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