Schiffbau
Beschäftigte bei FSG und Nobiskrug haben Chance auf einen Neuanfang ohne Windhorst verdient

Beschäftigte beider Werften wurden von der Arbeitsleistung freigestellt

21. Oktober 202421. 10. 2024


Die IG Metall Küste spricht sich angesichts der dramatischen Zuspitzung auf den Werften in Flensburg und Rendsburg für einen klaren Schnitt und die Chance auf einen Neuanfang aus. „Noch immer warten 80 Beschäftigte auf beiden Werften auf ihr September-Entgelt, Sozialversicherungsbeiträge stehen seit Monaten aus, den Mindestanforderungen an sichere und funktionsfähige Arbeitsstätten wird schon längere Zeit nicht mehr Genüge getan. Wenn FSG und Nobiskrug eine Zukunft haben sollen, dann braucht es jetzt einen klaren Schnitt“, schildert Michael Schmidt, Geschäftsführer der IG Metall Flensburg, die Situation.

Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, ergänzt: „Wir haben vor einem Jahr den Versuch gemacht, den Weg zur Sanierung gemeinsam mit Lars Windhorst zu beschreiten. Dieser Versuch ist gescheitert. Die Chance zur industriellen Fortführung der Werften gibt es nur, wenn jetzt gehandelt wird. Wir müssen uns offenbar sehr ernst auch mit einem Insolvenz-Szenario befassen.“

Medienberichten zufolge wurde vor wenigen Tagen die FSG-Tochter Wima (Würzburger Interieur Manufaktur) für vorläufig insolvent erklärt, nachdem Krankenkassen-Beiträge für die Mitarbeitenden nicht gezahlt wurden. Nach NDR-Informationen ermittelt die Staatsanwaltschaft Kiel auch wegen möglicher Insolvenzverschleppung. Die IG Metall schätzt daher die Lage als bedrohlich ein. „Wir wissen darum, dass auf Gläubigerseite derzeit genau hingeschaut wird. Die Sozialversicherungsträger müssen ohnehin von Amts wegen handeln. Sicher ist: Abwarten hilft niemandem weiter. Am wenigsten den Beschäftigten“, so Bitter weiter.

Heute (21.10.) früh versammelten sich 150 Beschäftigte der FSG vor der Flensburger Werft, um die Zahlung der ausstehenden Gehälter anzumahnen. In dieser Woche sind weitere Aktionen der Beschäftigten an beiden Strandorten geplant. Die Beschäftigten beider Werften wurden am Freitag darüber informiert, dass sie bis auf Weiteres von der Arbeitsleistung freigestellt sind.       

 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dominik Lauck

Assistenz: Cristina Wolter

+49 40 / 28 00 90 -49

Visitenkarte