Die hohen Strompreise in Deutschland belasten die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in den energieintensiven Branchen. Stahl-, Aluminium- und Kupferwerke sind bedroht, Arbeitsplätze könnten verlorengehen. Die Politik muss deshalb handeln. Darauf hat die IG Metall an einem bundesweiten Aktionstag für bezahlbaren Industriestrom aufmerksam gemacht - zusammen mit der IG BCE und der IG BAU.
Im Bezirk Küste haben Beschäftigten in Hamburg und Bremen Druck für einen fairen und wettbewerbsfähigen Industriestrompreis gemacht. In Hamburg kamen Kolleginnen und Kollegen von ArcelorMittal, der Speira GmbH, der Trimet Aluminium SE, der Aluminium Oxid Stade und der Aurubis AG dafür zu einer Kundgebung zusammen. In Bremen haben Beschäftigte von Arcelor Mittal am Rathaus einen „stählernen Umschlag“ an die Bremer Landesregierung übergeben.
Zukunft gestalten
„Die Kolleginnen und Kollegen der Stahl-, Aluminium- und Kupferwerke machen einen guten und wichtigen Job. Wir setzen uns dafür ein, dass das auch in Zukunft so bleibt“, sagte Ina Morgenroth, Erste Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall Region Hamburg: „Wir wollen, dass hier bei uns künftig grüner Stahl, Aluminium und Kupfer klimafreundlich und nachhaltig produziert werden. Wir wollen, dass die dafür notwendigen Investitionen hier in Hamburg erfolgen und die Arbeitsplätze der Zukunft hier entstehen. Das wird nur gelingen, wenn die Bundesregierung für einen fairen, international wettbewerbsfähigen Strompreis sorgt.“ Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, nahm die Forderung auf und machte deutlich, dass auch er und die SPD-Fraktion an der Seite der Beschäftigten stehen und deren Forderungen unterstützen.
„Unser Ziel als IG Metall ist, die Stahlindustrie mit all ihren Arbeitsplätzen sozial und ökologisch zu einer Zukunftsbranche auszubauen. Damit das gelingt, müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen und dazu zählen aktuell bezahlbare Industriestrompreise“, so Ute Buggeln, Geschäftsführerin IG Metall Bremen. „Wir übergeben dem Bürgermeister unsere Forderung nach konkurrenzfähigen Strompreisen. Denn die Zukunft unseres Stahlwerks und damit auch die Zukunft unserer Arbeitsplätze kann nur dann Gestalt annehmen, wenn grüne Stahlproduktion auch bezahlbar ist“, so Muhammet Tokmak, Betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Bremen.
Auch die Geschäftsführung von ArcelorMittal in Bremen hat die Aktion unterstützt. „Wir brauchen dringend den Ausbau erneuerbarer Energien bis hin zur Produktion grünen Wasserstoffs - doch aktuell geht es darum, die Stromkosten so zu gestalten, dass wir mit unserem Stahl im europäischen und weltweiten Vergleich wettbewerbsfähig sind.“, so Michael Hehemann, Arbeitsdirektor ArcelorMittal Bremen.