Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie hat keinen Durchbruch gebracht. Begleitet von Warnstreiks, an denen sich seit Ende der Friedenspflicht in der Nacht zu Dienstag bereits 5.200 Beschäftigte aus 42 Betrieben im IG Metall Bezirk Küste beteiligten, tagten Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft und des Arbeitgeberverbandes Nordmetall mehr als fünf Stunden in einem Kieler Hotel.
„Insgesamt ist es weiter zäh. Bei der Höhe und dem Zeitpunkt der Tarifsteigerung sowie der Laufzeit brauchen wir deutlich mehr Bewegung“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir werden in den nächsten Tagen Gespräche führen, um zu klären, wann und wie eine weitere Verhandlung stattfinden kann. Parallel erhöhen wir den Druck aus den Betrieben mit weiteren Warnstreiks.“
Ein Schwerpunkt der Proteste am Mittwoch ist Bremen, wo sich die Nachtschichten von Mercedes Benz, Grammer System und Lear Corporation beteiligen. Tagsüber sind dann Warnstreiks mit Kundgebungen der Betriebe am Airbus-Standort, von Thermo Fisher Scientific, Gestra und ZF Aftermarket geplant.
Außerdem gibt es am Mittwoch Warnstreiks in Hamburg (u.a. bei Airbus und tk Elevator), in Schleswig-Holstein (u.a. bei Fette in Schwarzenbeck, Atlas Elektronik in Wedel und Steen in Elmshorn), in Mecklenburg-Vorpommern bei Fertigungstechnik Nord in Gadebusch und Brüggen Fahrzeugwerke in Lübtheen sowie im nordwestlichen Niedersachsen (u.a. bei Meyer Werft in Papenburg, Krone in Werlte, thyssenkrupp Marine Systems und EWD in Emden und Hydro in Achim).
Allein in Kiel und Neumünster beteiligten sich am Dienstag 2.500 Beschäftigte aus 20 Betrieben an Warnstreiks. In zwei Demonstrationszügen zogen Metallerinnen und Metaller zu der zentralen Kundgebung vor der dritten Verhandlung in Kiel. Auch bei Jungheinrich in Norderstedt, bei Brüggen in Herzlake, KS Gleitlager in Papenburg und bei NKT sowie Nordenham Metall und Nordenhamer Zinkhütte (Glencore) in der Wesermarsch gab es Arbeitsniederlegungen. Bereits in der Nacht zu Dienstag hatte die IG Metall in 17 Betrieben zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, an denen sich 1.850 Beschäftigte beteiligten.
Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld auf 12 Monate sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden und dual Studierenden.
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