Zu Beginn der zweiten Warnstreikwoche haben in Norddeutschland am heutigen Dienstag 1.500 Metallerinnen und Metaller zeitweise ihre Arbeit niedergelegt. Von den Arbeitsniederlegungen waren elf Betriebe in Hamburg, Schleswig-Holstein und dem nordwestlichen Niedersachsen betroffen. „Die Arbeitgeber sollten sich nicht über Warnstreiks beschweren, sondern lieber ihr Angebot nachbessern und die Finger von Urlaubs- und Weihnachtsgeld lassen“, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich. „Die Beschäftigten müssen ihre gestiegenen Rechnungen bezahlen und werden deshalb weiter Druck mit Warnstreiks machen.“
Schwerpunkte der Warnstreiks waren Hamburg und Nordwestniedersachsen. Die größte Aktion gab es bei Airbus Aerostructures in Stade, wo 600 Beschäftigte ihre Arbeit zeitweise niederlegten. Bei Siemens Gamesa in Cuxhaven legten 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. Auch bei den Norddeutschen Seekabelwerken in Nordenham waren für den Abend Beschäftigte aufgerufen, sich an den Warnstreikaktionen zu beteiligen.
In Hamburg gab es Proteste bei Körber Technologies, wo 250 Metallerinnen und Metaller in den Warnstreik traten. Darüber hinaus wurde bei ArcelorMittal, Diehl Aviation, Kroenert und ZAE-Antriebssysteme zeitweise gestreikt.
In Schleswig-Holstein gab es eine gemeinsame Streikaktion von Motor Competence Center und Secop, an der sich fast 50 Beschäftigte beteiligten.
Somit haben sich seit dem Ablauf der Friedenspflicht (29. Oktober) insgesamt mehr als 25.000 Beschäftigte in Norddeutschland an Warnstreiks beteiligt.
Nach dem erfolgreichen Start weitet die IG Metall Küste die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie in den kommenden Tagen aus und ruft am Donnerstag (7. November) zu einem Küstenaktionstag auf. In zahlreichen Städten wird es zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen sowie Demonstrationen und zentralen Kundgebungen kommen. Wo genau, gibt die Gewerkschaft immer am Vortag bekannt.
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Azubi-Vergütung um 170 Euro je Ausbildungsjahr bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem will sie eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen erreichen und den Anspruch auf eine Wahloption Zeit statt Geld (T-ZUG-Tage) weiterentwickeln.
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