Am Anfang stand der Kampf um das Frauenwahlrecht, das in Deutschland 1918 eingeführt wurde. Clara Zetkin forderte 1910 für dessen Durchsetzung einen Internationalen Frauentag: Mehr Rechte für Frauen, Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Ein Jahr später wurde er am 8. März das erste Mal in Deutschland begannen. Seitdem nutzen Frauen den Frauentag für ihre Forderungen. Für das Recht auf Arbeit (in Westdeutschland durften Frauen erst seit 1977 ohne die Erlaubnis ihres Ehemannes einer Erwerbsarbeit nachgehen), für gleiches Entgelt bei gleichwertiger Arbeit, für gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen, für Frieden und Toleranz und nicht zuletzt für eine gleichberechtigte Verteilung der Haus- und Familienarbeiten, was im Jahr der Corona-Pandemie wieder ganz aktuell ist.
In der IG Metall und in vielen Betrieben ist der Internationale Frauentag jedes Jahr ein fester Bestandteil. Frauen organisieren am 8. März Veranstaltungen und kreative Aktionen, in vielen Städten finden Demonstrationen statt, in den Frauen lauthals für ihre Rechte streiten.
Und heute? Es wird ein besonderer Frauentag in der Corona-Pandemie. Aber wir lassen uns den 8. März nicht nehmen, so viel ist klar. Superheldinnen und Powerfrauen Denn gerade jetzt zeigt sich, dass Frauen Superheldinnen und Powerfrauen sind. Sie sind es, auf deren Rücken die Folgen der Corona-Pandemie ausgetragen wird. Es sind vielfach Frauen, die ihre Arbeitszeit mehr reduzieren, sie sind es, die Homeoffice und Homeschooling versuchen, zu vereinbaren. Aber seien wir ehrlich: Superheldin hin oder her, Applaus und Danke sind schön und gut, helfen aber nicht. Es ist Zuviel. Der Druck wird nicht weniger.
Nutzen wir den Frauentag, um uns zu vernetzen, wenn es nicht anders geht, dann eben online.
Lasst uns wütend und mutig sein. Mutig, um sich für die eigenen Rechte stark zu machen, mutig, mehr für uns selbst zu fordern. Und wir müssen viele sein, denn nur gemeinsam schaffen wir es, unsere Forderungen in Betrieb und Gesellschaft auch umzusetzen – in und mit deiner IG Metall.
Diesen Artikel gibt es auch in der neuen Ausgabe der metallerin, die in verschiedenen Regionalausgaben erscheint.