Die IG Metall Küste und der Windenergieanlagenhersteller Vestas Deutschland GmbH haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Demnach werden die Entgelte der bundesweit rund 2.000 Beschäftigten in zwei Stufen erhöht: Die erste Erhöhung von 2 Prozent findet zum 1. April 2025 statt, eine weitere von 3,1 Prozent zum 1. April 2026. Damit übernehmen die Tarifparteien die aktuellen Tariferhöhungen aus der bundesweiten Metall- und Elektroindustrie.
Darüber hinaus wurde eine Inflationsausgleichsprämie von 250 Euro als Nettobetrag vereinbart sowie der Einstieg ins tarifliche Weihnachtsgeld von 500 Euro in diesem und 1.000 Euro im nächsten Jahr. Auszubildende erhalten rückwirkend zum 1. Januar 2025 eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um monatlich 140 Euro und weitere 3,1 Prozent mehr ab April 2026.
„Wir haben in zähen Verhandlungen ein solides Ergebnis erreicht“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Björn Krings nach der Einigung am Montag. „Die Übernahme der letzten Tariferhöhungen aus der Metall- und Elektroindustrie sowie die Einführung von Weihnachtsgeld sind ein wichtiger Schritt für die Kolleginnen und Kollegen und würdigt ihre gute Arbeit.“ Krings weiter: „Diese Tarifrunde zeigt, dass Vestas mit dem Einstieg in die Sozialpartnerschaft den richtigen Weg geht und reguläre Tarifrunden auch am Verhandlungstisch und nicht zwingend durch Streik zum Ergebnis kommen können.“
Grundlage der Verhandlung ist der neue Haustarifvertrag bei der Vestas Deutschland GmbH, der in den Jahren 2022 und 2023 durch einen langen Arbeitskampf durchgesetzt wurde. Damals streikten die Beschäftigten bundesweit 123 Tage für die Einführung eines Tarifvertrages.
Die Vestas Deutschland GmbH ist deutscher Marktführer im Bereich der Windenergie und Teil des Dänischen Vestas Konzerns. In der Windkraftbranche ist Tarifbindung keine Selbstverständlichkeit. Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, ordnete den Abschluss wie folgt ein: „Windkraft bleibt Zukunfts- und Schlüsseltechnologie der Energiewende. Damit die Energiewende auch gelingen kann, braucht die Branche gute Argumente, um Fachkräfte zu binden. Das geht nur mit guten Arbeitsbedingungen und fairer, tariflicher Bezahlung. Mit dem Abschluss bei Vestas sind wir auf diesem Weg wieder ein bedeutendes Stück vorangekommen.“
Die Vestas Deutschland GmbH betreibt bundesweite Standorte, zu denen neben Husum auch die Zentrale in Hamburg (Stadtteil St. Georg) gehört.
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