Mehr als 250 Beschäftigte des Windanlagenherstellers Vestas haben am Donnerstag (1.12.) vor der Deutschlandzentrale des Unternehmens in Hamburg für einen Tarifvertrag gestreikt. In der vierten Woche ihres unbefristeten Streiks waren Mitarbeiter aus Service und Wartung aus dem gesamten Bundesgebiet dem Aufruf der IG Metall Küste zur Kundgebung gefolgt.
„Wir wollen nichts Unverschämtes. Wir wollen einen Tarifvertrag für die Beschäftigten des Weltmarktführers Vestas. Ob wir verhandeln oder weiter streiken, die Entscheidung liegt bei der Geschäftsführung", rief Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, den Teilnehmenden zu.
Streiks ausgeweitet
Als Rednerin dabei war auch Serpil Midyatli, stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende: „Die Argumente des Managements sind alles Ausreden. Kommt hier raus und verhandelt mit der IG Metall. Tarifverträge sind richtig und wichtig. Alle reden über Fachkräftemangel. Ihr habt hier die besten Kolleginnen und Kollegen, behandelt sie mit Respekt. Sie haben einen sicheren und guten Tarifvertrag verdient", so die Politikerin aus Kiel.
Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg: „In der Metall- und Elektroindustrie haben wir ordentliche Tariferhöhungen und einen Inflationsausgleich durchgesetzt. Gemeinsam mit den Arbeitgebern sind wir in Verhandlungen zu einer guten Lösung gekommen. Das Verhalten von Vestas ist dagegen weltfremd. Sie müssen endlich Verhandlungen mit uns über bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigen aufnehmen. Regelmäßige Tarifsteigerungen, Weihnachtsgeld und Altersteilzeit nach Tarif haben auch die Kolleginnen und Kollegen bei Vestas verdient.“
Mehrere hundert Beschäftigte von Vestas vor allem aus den Bereichen Service und Wartung von Windkraftanlagen sind seit Montag bundesweit erneut im Streik. Kundgebungen gab es am Montag in Husum in Schleswig-Holstein und Thalfang bei Trier in Rheinland-Pfalz, am Dienstag in Waldbüttelbrunn bei Würzburg in Bayern und am Mittwoch in Barleben bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt.
Die Vestas-Geschäftsführung hatte die Tarifverhandlungen im Juli abgebrochen und verweigert seitdem weitere Verhandlungen.