Zu der Ankündigung von Insolvenzanträgen für die MV Werften Rostock, Stralsund und Wismar, die Llyod Werft in Bremerhaven sowie weitere Tochterunternehmen des Genting-Konzerns erklärt der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich: „Wir sind entsetzt, dass es soweit kommen musste. Dieser Montag ist ein schwarzer Tag für den Schiffbau in Deutschland. Dass die Verhandlungen zu keiner Lösung geführt haben, ist ernüchternd. Das Vertrauen auf allen Seiten scheint endgültig aufgebraucht.“
Der IG Metall Küste geht es weiter um eine Perspektive für Beschäftigte und Standorte in Bremerhaven und Mecklenburg-Vorpommern. „Wir brauchen jetzt starke Insolvenzverwalter, die mit Unterstützung von IG Metall, Betriebsräten und Politik auf einen Erhalt von Arbeitsplätzen und Werften setzen. Wichtigste Aufgabe in Mecklenburg-Vorpommern ist es zunächst, für die Beschäftigten möglichst schnell die ausstehenden Löhne und Gehälter zu organisieren. Die Kolleginnen und Kollegen der MV Werften warten schon viel zu lange auf ihr Geld für Dezember.“
Auch in der Insolvenz müsse es möglich sein, das Kreuzfahrtschiff Global 1 auf der Werft in Wismar fertigzustellen. „Ein Weiterbau sichert Arbeit für hunderte Beschäftigte und steigert den Wert bei einem Verkauf“, so IG Metall-Bezirksleiter Friedrich. Darüber hinaus sei es wichtig, schnell auf mögliche Investoren zuzugehen und die Werften neu auszurichten. In Bremerhaven und Stralsund habe es bereits vor der Insolvenz Interessenten gegeben.
Die Gewerkschaft sieht auch Bundes- und Landespolitik weiter gefordert: „Auch in dieser schwierigen Situation muss es gelingen, die hochqualifizierten Beschäftigten mit ihren guten, tarifvertraglichen Arbeitsbedingungen an den Standorten zu halten. Nur mit den Menschen lassen sich die Werften als industrielle Kerne für die jeweiligen Regionen sichern.“