3. Juni 2021
Schiffbau
IG Metall Küste erleichtert über Zusage des Wirtschaftsstabilisierungsfonds für MV Werften
Mit Erleichterung hat die IG Metall Küste auf die Zusage des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes zur weiteren Finanzierung der MV Werften reagiert.

"Das monatelange Gezerre um die künftige Finanzstruktur und die extreme Unsicherheit für tausende Beschäftigte ist damit hoffentlich zu Ende", sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. "Mit dem Kredit des Bundes und dem damit greifenden Sozialtarifvertrag werden die drei Standorte Rostock, Stralsund und Wismar als funktionsfähige Werften gesichert. Für eine Perspektive sind jedoch weitere Aufträge wie Endeavor 2 und Global 2 oder neue Geschäftsfelder entscheidend. Darauf müssen sich nun alle Anstrengungen konzentrieren."

Mit Bereitstellung der Mittel aus dem WSF greift auch der vom Unternehmen geplante Personalabbau. In einem ersten Schritt müssen voraussichtlich zum 1. August 2021 etwa 650 Mitarbeiter an allen drei Standorten gehen. Ihnen wird der Wechsel in Transfergesellschaften angeboten, in denen diese für neue Aufgaben qualifiziert und vor der direkten Arbeitslosigkeit geschützt werden. "Durch den intensiven Einsatz der IG Metall und der Betriebsräte konnte ein noch drastischerer Stellenabbau bisher verhindert werden", so IG Metall-Bezirksleiter Friedrich. "Dabei hilft das von der Bundesregierung in der Krise ausgeweitete Kurzarbeitergeld. Das Unternehmen muss die mit dem Instrument verbundenen Chancen nutzen und mit weiteren Aufträgen möglichst bald für zusätzliche Arbeit sorgen. Auch die Landesregierung ist gefordert, gemeinsam mit den Unternehmen und der IG Metall ein Konzept für eine langfristige Sicherung der Werften zu entwickeln."

Die IG Metall Küste fordert auch eine Perspektive für die Lloyd Werft in Bremerhaven. "Die von der Geschäftsführung geplante Schließung zum Jahresende ist der falsche Weg", erklärte Gewerkschafter Friedrich. "Die Verhandlungen über einen Verkauf müssen nun zügig zu einem guten Ende für die Beschäftigten gebracht werden."


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