Am Freitag haben die Wirtschaftsminister/-senator/-senatorin der fünf norddeutschen Küstenländer gemeinsam mit der IG Metall Küste sowie dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) und der IHK Nord einen an die Bundesregierung gerichteten gemeinsamen Appell „Zeitenwende auch für die Schiffbauindustrie einleiten, Chancen der Energiewende nutzen!“ in Hamburg unterzeichnet. In dem Papier wird auf die strategische Bedeutung der maritimen Industrie aufmerksam gemacht.
Gleichzeitig werden durch die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner konkrete Forderungen zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft an den Bund aufgestellt. Initiiert wurde der Appell von Mecklenburg-Vorpommern. In dem Papier fordern alle Beteiligten unter anderem:
÷ die Schaffung geeigneter Instrumente für die Bauzeitfinanzierung großer Offshore-Strukturen auf deutschen Werften,
÷ die Festschreibung von europäischen/nationalen Wertschöpfungsquoten in Bundesgesetzen und Förderprogrammen,
÷ Anreize zum Umbau der Handelsflotten in Richtung klimaneutrale Schifffahrt,
÷ die Stärkung der öffentlichen Beschaffung,
÷ sowie handelspolitische Defizite der europäischen Schiffbaupolitik zu beseitigen.
Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, erklärt: „Wir haben bereits viel an Substanz im Schiffbau und in der Windindustrie verloren. Und das obwohl wir gerade jetzt sehen, wie wichtig die maritime Industrie für den Klimaschutz, eine unabhängige Energieversorgung und die Sicherheit in Deutschland und Europa ist. Um gegenzusteuern, braucht es eine entschlossene Industriepolitik vom Bund, aber auch den Ländern. Aus dem Appell müssen konkrete Ansiedlungen, Aufträge und Arbeitsplätze werden. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind bereit, ihren Beitrag für die Energiewende zu leisten und etwa Offshore-Plattformen und Spezialschiffe für die Errichtung und die Versorgung von Windparks zu bauen. Auch der Aufbau einer eigenen LNG- bzw. Wasserstoff-Tankerflotte sollte vorangetrieben und auch so Arbeit und Wertschöpfung in Deutschland gesichert werden.“
Pressemitteilung Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern Norddeutscher Appell