Die Warnstreiks in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie nehmen weiter an Fahrt auf. Bis zum Mittag folgten am Mittwoch (2.11.) 4100 Beschäftigte aus 17 Betrieben in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordwestniedersachsen dem Aufruf der IG Metall Küste. Die größten Protestaktionen gab es mit mit 1.300 Teilnehmenden bei der Meyer Werft in Papenburg und mit 965 Teilnehmenden beim Gabelstaplerhersteller Still/Kion in Hamburg.
Teilweise mehrere hundert Beschäftigte beteiligten sich an Arbeitsniederlegungen in Hamburg bei TK Aufzüge und TK Fahrtreppen sowie Tepper Aufzüge und in Schleswig-Holstein bei Fette Compacting und LMT Fette Werkzeugtechnik in Schwarzenbek, Krones und Secop in Flensburg sowie Gabler Maschinenbau, Gabler Thermoform und Nordischer Maschinenbau Baader in Lübeck. In Nordwestniedersachsen kam es am Mittwoch bei Manitowoc Crane und Wesselhydraulik in Wilhelmshaven sowie BizLink Special Cables in Friesoythe zu Warnstreiks.
Am Donnerstag (3.11.) weitet die IG Metall die Proteste erstmals auf alle fünf norddeutschen Bundesländer aus. Mehrstündige Arbeitsniederlegungen sind in 30 Betrieben mit mehreren tausend Beschäftigen geplant – erstmals auch in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Ein Schwerpunkt ist die Luftfahrtindustrie mit den Airbus-Betrieben in Bremen, Airbus Aerostructures in Stade und Nordenham sowie Premium Aerotec in Varel. Auch die Belegschaft des Mercedes-Benz-Werkes in Bremen beteiligt sich an den Warnstreiks. In Mecklenburg-Vorpommern sind am Donnerstag Liebherr und EEW in Rostock, FTN in Gadebusch und MAT in Ueckermünde aufgerufen. IG Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich spricht auf vier Kundgebungen in Bremen und Stade. Der Höhepunkt der ersten Streikwelle ist im IG Metall-Bezirk Küste am Freitag geplant.
Die IG Metall Küste fordert acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die 130.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Am 10. November ist die vierte Verhandlungsrunde in Hamburg geplant.