„Mit dem Druck aus den Betrieben ist uns in dieser schwierigen Zeit ein guter Tarifabschluss gelungen“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir schaffen weitere Instrumente für die Sicherung der Beschäftigung im Betrieb und haben eine neue Grundlage für die betriebliche Zukunftsgestaltung gelegt. Mit der Sonderzahlung und dem neuen jährlichen Transformationsgeld stabilisieren wir die Einkommen.“
Die Übernahme des Pilotergebnisses aus Nordrhein-Westfalen setzt sich aus einer Sonderzahlung (Corona-Prämie) von 500 Euro (Auszubildende 300 Euro) und einer jährlichen Sonderzahlung, dem so genannten Transformationsgeld, zusammen. Dieses wird erstmalig im Februar nächsten Jahres in Höhe von 18,4 Prozent des monatlichen Bruttogehaltes gezahlt. Ab 2023 steigt die Zahlung dann auf 27,6 Prozent eines Monatsentgeltes.
Für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sieht der Tarifabschluss längerfristige Regelungen zur kollektiven Arbeitszeitabsenkung vor – bis hin zu einer Vier-Tage-Woche. „Damit sich die Beschäftigten das auch leisten können, ist es möglich, das Transformationsgeld für eine Aufstockung der Entgelte zu nutzen“, erklärte Friedrich.
Die IG Metall Küste hat sich mit den Arbeitgebern außerdem auf eine Rahmenregelung für betriebliche Zukunftstarifverträge geeinigt. „Gemeinsam können Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Betrieb den industriellen Wandel aktiv angehen, statt nur auf eine Krise zu reagieren“, so der Bezirksleiter. „Im Bezirk Küste kommt den Tarifvertragsparteien bei den Gesprächen zur Transformation eine besondere Rolle zu. Sie können von Betriebsrat und Geschäftsführung hinzugezogen werden. Außerdem hat die IG Metall ein Antragsrecht für einen solchen Zukunftstarifvertrag.“
Der Tarifvertrag läuft bis zum 30.09.2022. Die Tarifkommission der IG Metall Küste muss dem Ergebnis noch zustimmen.