Die nächste Bundesregierung muss das Ruder schnell herumreißen. Sie muss Geld in die Hand nehmen, die Bedingungen für die Industrie verbessern.
Das fordert die IG Metall seit Monaten. Und dafür haben Metallerinnen und Metaller jetzt noch einmal mächtig Druck gemacht. Rund 81 000 Beschäftigte sind dem Aufruf der IG Metall zum bundesweiten Aktionstag gefolgt. Es war die größte öffentliche Aktion der Gewerkschaft seit Jahrzehnten.
Die Großdemonstrationen in fünf Städten sind eine lautstarke Erinnerung an die nächste Bundesregierung. Denn noch ist kein Problem gelöst – auch wenn Union und SPD ein großes Investitionspaket angekündigt haben. Beschlossen ist noch nichts. Und viele Pläne sind noch unkonkret oder reichen nicht aus.
Und dann sind da noch die Arbeitgeber. Viele setzen weiter auf alte Reflexe: Stellen abbauen, kürzen und verlagern. Nötig ist aber genau das Gegenteil: offensive Unternehmensstrategien, die Innovation und Wachstum bringen, die Arbeitsplätze erhalten und schaffen.
„Ohne Industrie ist Deutschland ein armes Land, das werden wir nicht zulassen,“ sagte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, bei der Kundgebung in Hannover. „Wir erwarten mehr von den Arbeitgebern. Sie bauen ab, kürzen, wollen verlagern und machen keine Anstalten, Innovationen oder Zukunft zu gestalten. Aber wir können Zukunft, wir können neue Technologien, wir können grüne Industrie. Und jetzt wollen wir das auch machen!“